Vor 80 Jahren: Präsentation des Volvo PV444.

Bereits in den 1930er-Jahren überlegten sich die Volvo Gründer Assar Gabrielsson und Gustaf Larson, ein erschwingliches Auto zu bauen. Als der Volvo PV444 im Jahr 1944 präsentiert wurde, konnten sie sich vor Bestellungen kaum noch retten.

Die beiden Volvo Gründerväter Gustaf Larson (4.v.l.) und Assar Gabrielsson (2.v.r.) an der Präsentation des Volvo PV444.

Die beiden Volvo Gründerväter Gustaf Larson (4.v.l.) und Assar Gabrielsson (2.v.r.) an der Präsentation des Volvo PV444.

Europa befand sich noch mitten im 2. Weltkrieg, als Volvo den PV444 entwickelte. Es sollte ein Wagen für «Herr och Fru Medel-Svensson» (schwedisch für Otto Normalverbraucher) werden, also erschwinglich und unkompliziert. Und so kam es, dass sich ein gewisser Helmer Petterson, ehemaliger Motorradrennfahrer und erfahrener Autokonstrukteur, an die Arbeit machte und die erste selbsttragende Karosserie von Volvo mit aerodynamischem Design sowie innovativer Verbundglas-Frontscheibe und Einzelradaufhängung vorne entwickelte. Und das alles zum günstigen Preis von 4 800 SEK – ein Betrag, den sich auch ein durchschnittlicher Arbeiter leisten konnte.

«Der Volvo PV444 war auch der Beginn einer neuen Ära: Der Aufstieg von Volvo zur globalen Automarke.»

Weit über den Erwartungen


Als der Volvo PV444 vor 80 Jahren der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, ging er weg wie frische Semla. Alleine 1944 unterschrieben 2 300 begeisterte Menschen einen Kaufvertrag. Und es sollten noch viel mehr werden. Eigentlich hatte Volvo geplant, insgesamt 8 000 Autos zu bauen. Nach dem überwältigenden Feedback bei der Präsentation, entschloss man sich, die Produktion auf 12 000 Autos zu erhöhen. Bis zum Produktionsende im Jahr 1958 sollten es sogar 195 959 Fahrzeuge werden.



Elegant und sicher


Der Volvo PV444 war auch der Beginn einer neuen Ära: Der Aufstieg von Volvo zur globalen Automarke. Der «Buckel Volvo» avancierte in nur einem Jahrzehnt nicht nur zum schwedischen Volkswagen, sondern in den USA auch «zum wichtigsten Importfahrzeug aller Zeiten».


Mit seinem avantgardistischen Design gewann der Volvo PV444 sogar den «Concours d’Elegance», was ausschlaggebend für den Export-Erfolg dieses Modells war. Es gab aber noch ein weiteres, unschlagbares Verkaufsargument: die Sicherheit. Der PV444 galt damals als das sicherste Auto der Welt. So nahm die Entwicklung des Dreipunkt-Sicherheitsgurts im Volvo PV444 ihren Anfang.

Produktion des Volvo PV444

Produktion des Volvo PV444

Familien-Sportwagen


Der Volvo PV444 war auch wegen seiner Vielseitigkeit beliebt. Zum einen war der Buckel Volvo als Familienfahrzeug sehr begehrt, aber mit dem auf 85 PS (ab 1955) erstarkten Motor auch als Sportwagen. Die späteren Volvo Rennlegenden Gunnar Andersson sowie Tom Trana starteten ihre Rallye-Karriere in einem PV444. Der Buckel Volvo war nicht nur schnell, sondern auch effizient: Der Verbrauch lag bei 6,7 Litern Benzin auf 100 Kilometer.



Volvo Pick-up


Der Volvo PV444 wurde ab 1953 auch als Kombi (PV445 Duett) angeboten. Anfang der 1950er-Jahre entstanden nicht wenige Pick-up-Versionen des Volvo PV444. Der Grund: Ab 1949 lieferte Volvo PV444-Fahrgestelle an unabhängige Karosseriebauer in Schweden und Amerika als Basis für Cabriolets, Lieferwagen, Transporter und Pick-ups.


Das Produktionsende des Volvo PV444 war der Anfang vom PV544, einer modifizierten Version des Buckel Volvo, der noch erfolgreicher war als sein Vorgänger. Und viele sind noch heute in Bestform und regelmässigem Einsatz.

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